Eine kurze Chronik:
Unsere Informationen, sowie auch diese Fotografie (vor 1946) zur Geschichte des Heidwinkels stammen aus Gesprächen mit Nachbarn und dem Austausch mit Manfred Tegge (https://www.relikte.com/grasleben). Folglich erhebt der Inhalt dieser Seite auch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Solltest du jedoch mehr Informationen zum Heidwnkel, Grasleben haben, freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme.
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Das Haus Heidwinkel 6 wurde gemeinsam mit dem gesamten Areal Heidwinkel Mitte der 30er Jahre von den Nazis erbaut. Zuvor gab es hier lediglich den Schacht des Salzbergbaus mit zugehörigem Gebäude. Seit den 1910er Jahren wurde hier Salz und Kali abgebaut.
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Die Nazis bauten hier die Heeresmunitionsanstalt Heidwinkel auf. Von Kriegsgefangenen wurden verschiedene Granaten hergestellt. Als Lager-und Fertigungsräume wurden im Salzstock Kammern aus den Wänden herausgeschlagen. An der Oberfläche gab es Werkstätten, einen Verladebahnhof, Fertigungshallen und eine Tankstelle. Am Westende der Straße stehen noch heute die Wohnhäuser der verantwortlichen Nazis und ihrer Familien.
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Am anderen Ende der Straße stehen die Baracken, in denen bis zu 250 Kriegsgefangene gleichzeitig festgehalten wurden. Sie stammten großen Teils aus Polen und der Ukraine, viele wurden nach dem Warschauer Aufstand hierher verschleppt. Sie wurden gezwungen die Munition herzustellen mit der Deutschland seinen Krieg führte. In Grasleben bestand ein Außenkommando des KZ Buchenwald.
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Das Haus Nummer 6 war die Verwaltung der Anstalt. Es verfügte über einen Schutzbunker sowie einer Zelle im Keller.
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Es gibt Hinweise darauf, dass der Heidwinkel mit Tarnnetzen überspannt wurde, so fanden die Allierten erst spät heraus wo die Munitionsanstalt lag.
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Zum Kriegsende wurden in den Unterirdischen Räumen geraubte Kunst- und Kulturgüter eingelagert, sowie Dokumente der Reichsversicherungsanstalt und der Dresdener Bank. Außerdem Teile des Bremer Staatsarchivs.
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Am 12. April 1945 nahmen US Truppen die Gegend ein.
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Der Heidwinkel wurde kurze Zeit danach von den Briten verwaltet und von waffenfähigem Material befreit.
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Nach 1945 gab es verschiedene Nutzungen. Während der Teilung Deutschlands befanden sich im Haus Nummer 6 Ferienwohnungen. Die Umgebung Helmstedts war ein beliebter Urlaubsort für Reisende aus der DDR.
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Bevor der Eigentümer es verkaufte, nutzten Bands das Haus Nummer 6 im Heidwinkel bis Ende 2020 als Probe- und Studioräume.